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Lebensmittel mit Pflanzensterinen, zu denen auch ProActiv gehört, werden in die Schweiz seit über 15 Jahren für Menschen mit überhöhtem Cholesterinspiegel angeboten. Die Wirksamkeit und Sicherheit der Pflanzensterine in ProActiv ist durch viele Studien, behördliche Zulassungen und Empfehlungen von Fachgesellschaften mehrfach bestätigt worden. Seit der Zulassung haben keine neueren Studienergebnisse zu einer Widerlegung dieser Ergebnisse geführt.

Trotzdem ist in jüngerer Zeit in den Medien eine Diskussion über Pflanzensterine und ProActiv angestossen worden, die bei einigen Verbrauchern zu einer Verunsicherung geführt haben könnte. Hierzu haben eine Kampagne von Foodwatch sowie Berichte über das Buch „Vom Verzehr wird abgeraten“ (Autor Hans-Ulrich Grimm) beigetragen.

Die Aussagen in den Medien sind verwirrend, wissenschaftlich oft sehr ungenau und zum Teil nicht korrekt und manchmal eher emotional statt sachlich. Daher haben wir hier Fragen und Antworten zur aktuellen Diskussion zusammengetragen.

Fragen und Antworten hinsichtlich der Foodwatch-Kampagne

Hat der Verzehr von ProActiv Nebenwirkungen?

Bis heute gibt es über 40 Studien, die Wirksamkeit und Sicherheit der Pflanzensterine in ProActiv zeigen. Es wurden keine Belege für ein gesundheitliches Risiko durch den Verzehr von mit Pflanzensterinen angereicherten Lebensmitteln gefunden.

Stimmt es, dass ProActiv selber verursacht, was es eigentlich verhindern soll: nämlich Ablagerungen in den Gefässen und ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten?

Nein, dass stimmt nicht. In den Studien, die mit den Pflanzensterinen in ProActiv gemacht wurden, ist auch die Sicherheit intensiv untersucht worden. Es sind keine gesundheitlichen Risiken festgestellt worden. Das war auch die Grundlage dafür, dass die Produkte von den Behörden in der EU und anderen Ländern zugelassen wurden. Für die Hypothese, die derzeit immer wieder in den Medien zu finden ist, dass sich durch den Verzehr von ProActiv Pflanzensterine in den Gefässen ablagern und das Risiko für Herzkrankheiten erhöhen könnten, gibt es keine wissenschaftlichen Belege.

Die Spekulationen der Kritiker beruhen auf einem geringen Anstieg der Pflanzensterin-Konzentration im Blut durch den Verzehr von mit Pflanzensterinen angereicherten Lebensmitteln, der jedoch innerhalb des Normalbereiches bleibt. Eine aktuell im Februar veröffentlichte Studie zeigt, dass dieser geringfügige Anstieg nicht das Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Die Studie zeigte ein eindeutiges Ergebnis: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen mässig erhöhten Pflanzensterinspiegeln und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Pflanzensterine wirken über eine Hemmung der Cholesterinraufnahme im Darm und werden selber nur in sehr geringen Mengen aufgenommen (< 5 Prozent). Durch den Verzehr von Pflanzensterin-Lebensmitteln steigt die Pflanzensterin-Konzentration im Blut nur marginal (0,01 bis 0,7 mg/dl) und bleibt im Bereich der bei gesunden Menschen im Durchschnitt auftretenden Pflanzensterin-Konzentrationen von 0,4 bis 2 mg/dl. Die aktuelle Studie bestätigt, dass zwischen diesen geringfügigen Erhöhungen und dem kardiovaskulären Risiko kein Zusammenhang besteht.

Der positive Effekt durch den Einsatz von Pflanzensterinen ergibt sich durch die in vielen Studien belegte Senkung des LDL-Cholesterins von 7-10 %, wodurch eine Senkung des Risikos für Herz-Kreislauferkrankungen erreicht werden kann.

Warum wird ProActiv im Supermarkt verkauft und nicht in der Apotheke?

ProActiv ist kein Medikament, sondern wurde ausdrücklich als Lebensmittel von den EU-Behörden zugelassen. Pflanzensterine sind in sehr geringen Mengen in allen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten und somit Teil einer üblichen und ausgewogenen Ernährung. Die Anreicherung von ProActiv Produkten mit Pflanzensterinen, die notwendig ist, um einen ausreichenden cholesterinsenkenden Effekt zu erzielen, wurde unter allen sicherheitsrelevanten Aspekten von den Zulassungsbehörden geprüft. Hierbei ergab sich kein Hinweis dafür, dass ProActiv Produkte nicht mehr als Lebensmittel einzustufen seien. Lebensmittel werden im Normalfall im Lebensmitteleinzelhandel angeboten und nicht in der Apotheke. Auch erwartet man als Verbraucher eine Margarine im Lebensmittelhandel zu finden.

Fragen und Antworten hinsichtlich des Buches „Vom Verzehr wird abgeraten“ (von Hans-Ulrich Grimm)

Stimmt es, dass es gar keinen Nachweis für die Wirkung von ProActiv gibt?

Die cholesterinsenkende Wirkung der Pflanzensterine in ProActiv wurde in vielen Studien nachgewiesen. Diese nachgewiesene Wirkung war die Grundlage für die Zulassung von ProActiv in der EU sowie für die Genehmigung eine gesundheitsbezogenen Werbeaussage für Pflanzensterine. Auch medizinische Fachgesellschaften empfehlen Pflanzensterine zur Senkung erhöhter Cholesterinwerte.

Ein erhöhter Cholesterinspiegel ist einer von verschiedenen Risikofaktoren für die Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen. Die Senkung eines erhöhten Cholesterinspiegels kann einen positiven Einfluss auf das Risiko für diese Erkrankungen haben, unabhängig davon, wie die Senkung erreicht wurde.

Ich habe in den Medien gehört, ProActiv schädige das Herz, stimmt das?

In den Medien wird derzeit öfter behauptet, dass Pflanzensterine in Herzklappen von Patienten mit einer Herzerkrankung (Aortenklappenstenose) gefunden wurden. Es wird so dargestellt, als würde der Verzehr von pflanzensterinhaltigen Lebensmitteln die Herzklappenschäden verursachen, was wissenschaftlich nicht haltbar ist.

Sowohl durch die normale Ernährung (Pflanzensterine sind natürlicher Bestandteil von pflanzlichen Lebensmitteln) als auch durch den Verzehr von mit Pflanzensterinen angereicherten Lebensmitteln gelangen minimalen Mengen von Pflanzensterinen ins Blut. Da sich Cholesterin und Pflanzensterine chemisch gesehen sehr ähnlich sind, werden sie im Körper ähnlich verstoffwechselt. Daher finden sich überall dort, wo Cholesterin ist, auch geringe Mengen Pflanzensterine. Die Menge von Cholesterin ist dabei jedoch stets deutlich höher als die von Pflanzensterinen (Verhältnis von ca. 200-250 zu 1 von Cholesterin zu Pflanzensterinen). Das Verhältnis von Cholesterin zu Pflanzensterinen ist nahezu identisch im Blut und in Herzklappenablagerungen. Das zeigt, dass es zu keiner übermässigen Ansammlung von Pflanzensterinen kommt. Die Menge von Pflanzensterinen in Herzklappenablagerungen spiegelt lediglich die Konzentration im Blut wieder.

Pflanzensterine sammeln sich also nicht übermässig in den Herzklappen an und verursachen keine Ablagerungen oder Schäden. Darüber hinaus gelten weder ein erhöhter Cholesterinspiegel noch die Pflanzensterine im Blut als Risikofaktor für Herzklappenverkalkungen. Als Ursache für Herzklappenschäden gelten vielmehr z. B. Entzündungsprozesse, Niereninsuffizienz, hohe Kalziumspiegel im Blut. Weitere Risikofaktoren sind Rauchen, Bluthochdruck und Diabetes mellitus, aber nicht erhöhte Cholesterin- oder Pflanzensterinspiegel.

Weitere Fragen und Antworten

Für wen ist ProActiv geeignet?

Die ProActiv Produkte sind bestimmt für Menschen mit überhöhtem Cholesterinspiegel. Liegt kein überhöhter Cholesterinspiegel vor, ist es nicht sinnvoll ProActiv vorsorglich zu verzehren.

Für Schwangere, Stillende und Kinder unter 5 Jahren ist ProActiv möglicherweise nicht geeignet. Sie haben besondere Ernährungsbedürfnisse und in der Regel ist bei diesen Personengruppen eine Cholesterinsenkung nicht angezeigt. 

Enthalten alle Streichfette Pflanzensterine?

Nicht in allen Streichfetten sind Pflanzensterine enthalten. ProActiv (in grün-weisser Verpackung) ist eine Diät-Halbfettmargarine mit zugesetzten Pflanzensterinen. Den herkömmlichen Streichfetten (goldfarbene, gelbe und blaue Verpackung) werden keine Pflanzensterine zugesetzt. Wenn Pflanzensterine zugegeben wurden, ist dies immer auf der Verpackung gekennzeichnet mit dem Hinweis „mit zugesetzten Pflanzensterinen“. Wo kein entsprechender Hinweis drauf steht, sind auch keine Pflanzensterine enthalten.